Vision - eine sorgende Gemeinschaft


Vision – Gedanken, Ausführungen vom Leiter des CTWI

             


Herausforderungen

Familien brechen auseinander, das Einkommen eines Verdieners reicht nicht mehr für die Familie. Kinder und Jugendliche benötigen Anleitung und einen geschützten öffentlichen Raum. Die Menschen werden älter, oftmals leben oder arbeiten die leiblichen Kinder in einem anderen Kanton und können deshalb ihren Eltern nicht zur Seite stehen. Die Kosten im sozialen Bereich steigen ständig. Auf einen Ärztemangel hier in der Region wurde aufmerksam gemacht, Arbeitsplätze gehen verloren, aus Kummer und Schmerz nehmen die Süchte, Depressionen und Suizide zu, viele leiden unter Einsamkeit, sind nicht mehr mobil, benötigen Hilfe …

 

Der Staat kann nicht alle Aufgaben übernehmen und finanzieren.

 

Die Menschen brauchen Ermutigung, Hilfe, anerkennende Worte,

 Abwechslung, Gemeinschaft, einen Ort, wo sie sich einbringen können.

 

Altersgruppe 65+

Ein enormes Potenzial liegt in unserer Bevölkerung mehr oder weniger brach. Es geht um die Altersgruppe 65+. Viele möchten hier noch etwas tun. Sie möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben. Es ist klar, dass diese Menschen leiden, wenn man sie zum alten Eisen zählt und ihre Fähigkeiten und ihre Lebensweisheit nicht mehr gefragt sind. Es muss nicht immer alles vom Geld gesteuert werden. Gerade wer pensioniert ist, darf es ruhiger nehmen und muss eben nicht mehr dem Geld hinterher springen. Pension – eine neue Wegstrecke hat begonnen. Ehrenamtliche oder eben auch Nachbarschaftshilfe könnte zu einem Lebensstil werden. Wer seinem Nächsten schon einmal selbstlos geholfen hat, merkt rasch, dass er durch das «Leben teilen» selber beschenkt und zufriedener geworden ist. Irgendwie gewinnt man dadurch auf geheimnisvolle Art und Weise zusätzliche Lebenskraft.

 

Wir wollen in diesem Sinne unseren Lebensraum

mit unseren Möglichkeiten positiv mitgestalten.

 

Haus der Begegnung

In meiner Tätigkeit als Gemeinderat wurde in den Kommissionen für die Jugend und das Alter festgestellt, dass hier in der Region ein grosses Bedürfnis nach einem Haus der Begegnung besteht. Ein Haus, in dem man Menschen treffen kann, Gemeinschaft pflegt, einander hilft und sich gegenseitig ermutigt. Alle sollten sich in einem solchen Haus willkommen fühlen. Es müsste ein Ort sein, wo Freud und Leid geteilt werden und gegenseitige Hilfe angeboten wird. Ich könnte mir auch vorstellen, dass hier viel musiziert wird. Ebenfalls könnten Filme gezeigt werden, die zur Diskussion anregen. Witwer würden die Möglichkeit haben, Kochen zu lernen, Menschen würde beim Übertritt ins Altersheim geholfen (Wohnungsauflösung). Das Angebot eines Fahrdienstes für Kranke und Betagte, ein Mittagstisch, Aufgabenhilfe und auch Budgetberatung könnten angeboten werden.

 

Wir haben uns zum Kauf der alten Landi entschieden, weil dieses Gebäude uns angeboten wurde, es ideal gelegen ist und sich für ganz viele Hilfeleistungen und Angebote eignet. Wir lieben die Menschen und helfen gerne. Zudem ist sogar die Verkäuferschaft mit uns darin einig, dass eine gute Vision mehr wert ist als Geld.

 









 

Beim Umbaukonzept der alten Landi zu einer Begegnungsstätte haben wir bei der Raumeinteilung, wie eigentlich bei der ganzen Planung, darauf geachtet, dass das Gebäude auch zukünftig vielen Anforderungen entsprechen muss. Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit: die Vision darf gross sein, die Etappen müssen jedoch den heutigen Bedürfnissen entsprechen. Gewünscht wird auch die Vernetzung zu bestehenden Dienstleistungserbringern. Oftmals ist gerade das liebe Geld das grosse Hindernis bei der Umsetzung. Für so etwas braucht es mutige, visionäre und teamfähige Menschen, gute Beziehungen, hilfsbereite Leute und die Gunst bei Bevölkerung und Behörde. Wir haben erste Schritte getan – und auch schon viel Herzblut investiert. Bereits vor Jahren haben wir unsere Vision fürs ZENTRUM RUACH formuliert:


    - Ort der Begegnung und des Aufbruchs für jedermann

    - Kraftquelle und Lebensfreude durch neue Impulse

    - Lebenshilfe- und Schulung durch biblische Prinzipien

    - Ein wertschätzendes Miteinander erleben und fördern.

    - Plattform / Austausch für nachhaltige Lösungen



    Eine sorgende Gemeinschaft kann viel Lebensfreude und Lebenssinn schenken.

     

    Jung und Alt sind gemeinsam unterwegs, füreinander da

    und  helfen einander im liebevollen Miteinander.

    st dies nicht genau das, was sich die meisten Menschen wünschen und ersehnen?

     

    Thörigen ist als kleines Dorf ideal für unser Projekt, denn man kennt sich hier zumindest halbwegs. So könnte man beispielsweise mit einer Cafeteria im Sinne einer gemütlichen Dorfstube beginnen, wo man miteinander «Leben teilt», kocht und isst. Man würde die Erfahrungen (Grundausbildung) aus der eigenen Familie einfach auf die Dorffamilie erweitern. Ein freiwilliger Spendentopf sollte die Angebote ermöglichen. Ich glaube, dass dieses Projekt sich selbst finanzieren wird – denn wo Einsamen und Bedürftigen wie auch immer geholfen wird, wo Freude und Gelingen ist, wo das Leben sprudelt, da wird keine finanzielle Not sein. Wenn das ehrenamtliche Helfen grossgeschrieben wird und die besser Situierten die Möglichkeit haben, etwas Sinnvolles zu ermöglichen, bzw. zu unterstützen, kann Gutes entstehen.

     

    Wenn es uns gelingt, mithilfe etlicher Unterstützer das Gebäude so zu erstellen und zu beleben, dann könnte es ein Modell werden für weitere Gemeinden oder sogar für die Schweiz. Ich kann mir gut vorstellen, dass Stiftungen, Genossenschaften und die Behörden solche Begegnungsstätten unterstützen würden. Es ergäbe sich eine win-win-Angelegenheit für alle Seiten.

     

    Dass ein christliches Werk mit in diesem Gebäude untergebracht wird, könnte zudem für alle eine gute Gelegenheit sein, einander kennen und schätzen zu lernen.

     

    Emanuel Lange

    Verfasst von Emanuel Lange, Mai 2021